Projects

Funded by the DFG (German Research Foundation), 2022-2025:

 

Co-activation of German Sign Language and written German in deaf bimodal bilinguals and hearing L2/M2 learners: The developmental trajectory of behavioral and neural correlates

Deaf signers are almost universally bimodal bilingual users of a signed language and a spoken language, the latter often in its written form. However, the exact manner in which knowledge of a signed language impacts written word recognition is not fully understood. A better understanding of how two languages which do not share the same modality are processed during development and adulthood is crucial in order to identify the important factors in successful language acquisition and literacy. The current study addresses this gap in the literature. Building on preliminary work, we will investigate for the first time whether deaf German-DGS bimodal bilingual children activate DGS signs while reading written words in German. To this end, the electroencephalogram (EEG) will be recorded during a German semantic judgement task with an implicit priming paradigm. The task will be presented to several experimental groups of deaf and hearing signers of DGS (including children and adults), as well as hearing non-signing control groups. In order to fully examine the effects of signed language knowledge on lexical processing of written words, a neuroscientific approach is essential. By investigating crossmodal language activation on both behavioral and neural levels in these populations, we aim to identify factors that determine the magnitude and specifics of co-activation effects for both behavioral outcomes and the underlying neural correlates.

Ko-Aktivierung von Deutscher Gebärdensprache und deutscher Schriftsprache bei tauben bimodal-bilingualen Personen und hörenden L2/M2-Lerner*innen: Behaviorale und neuronale Korrelate im Entwicklungsverlauf

Taube Gebärdensprachnutzer*innen sind fast immer bimodal-bilingual in einer Gebärdensprache und einer Lautsprache, in Bezug auf letztere häufig in ihrer schriftsprachlichen Form. Bisher ist noch nicht abschließend geklärt, wie genau der Einfluss einer Gebärdensprache auf die Verarbeitung schriftsprachlicher Wörter aussieht. Ein besseres Verständnis darüber, wie zwei Sprachen unterschiedlicher Modalitäten während der Entwicklung und im Erwachsenenalter verarbeitet werden, ist Voraussetzung für das Erkennen wichtiger Faktoren im Spracherwerb und in der Entwicklung von Lese- und Schreibkompetenz. In der vorliegenden Studie wird diese Forschungslücke adressiert. Aufbauend auf bestehender Forschung werden wir erstmalig untersuchen, ob taube Deutsch-DGS bilinguale Kinder während des Lesens deutscher Wörter die entsprechenden DGS Gebärden aktivieren. Zu diesem Zweck werden die Hirnströme mithilfe des Elektroenzephalogramms (EEG) aufgenommen, während den Proband*innen eine experimentelle Aufgabe zur semantischen Bewertung von deutschen Wortpaaren (mit implicit priming) präsentiert wird. Rekrutiert werden verschiedene Gruppen von tauben und hörenden Gebärdensprachnutzer*innen (Kinder und Erwachsene), sowie hörende Kontrollproband*innen ohne Gebärdensprachkenntnis. Um die Auswirkungen von Gebärdensprachverwendung auf die lexikalische Verarbeitung von schriftsprachlichen Wörtern umfassend analysieren zu können, ist eine Untersuchung auf neurowissenschaftlicher Ebenen essentiell. Durch die Erhebung und Analyse von behavioralen Daten und den zugrundeliegenden neuronalen Korrelaten bei crossmodaler Ko-Aktivierung von deutscher Schriftsprache und DGS sollen Faktoren identifiziert werden, die für die Stärke und Spezifika von Ko-Aktivierungseffekten entscheidend sind.